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Katastrophenschutz, Einsatz

Größte Hochwassereinsatzstelle in der Geschichte der DLRG Niedersachsen

Veröffentlicht: 07.01.2024
Autor: Nele Woehlert; Tjark Makel; Jürgen Laudien

Bezirk Cuxhaven-Osterholz e.V. der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im überregionalen Einsatz gegen das Hochwasser

Die landesweite Hochwasserlage hat erneut die Katastrophenschützer*innen des DLRG Bezirks Cuxhaven-Osterholz e.V. gefordert. Bereits zwischen Weihnachten und Neujahr war Fachpersonal der Ortsgruppen Cuxhaven e.V. und Wehdel e.V. im Süden Niedersachsens eingesetzt. Jetzt ging es mit insgesamt 41 DLRG-Einsatzkräften aus dem Landkreis Cuxhaven für vier Tage in den vom Hochwasser schwer betroffenen Heidekreis an Aller und Meiße. Die Ortsgruppen Dorum, Hagen im Bremischen, Bad Bederkesa und Cuxhaven waren mit ihren Einheiten für den Wasserrettungszug Cuxhaven-Osterholz unter Leitung von Zugführer Tjark Makel im Einsatz.


„Das Einsatzgeschehen im Schadensgebiet ist trotz stagnierender Pegelstände kontinuierlich hoch. Derzeit können die Deiche die Wasserhöhe bewältigen, die lange Dauer der hohen Wasserstände sind jedoch ein Problem. Deiche, Wallungen und Dämme sind weich und halten den Wassermassen stellenweise nur noch bedingt stand, immer wieder gibt es Schwachstellen, an denen Wasser durchsickert“, so Makel.

 

Seit Weihnachten unterstützen DLRG-Einheiten aus ganz Niedersachsen im Aller-Leine Tal. Um auf das Szenario eines möglichen Deichbruchs vorbereitet zu sein, stehen permanent unter anderem Wasserretter*innen mit Booten, Strömungsretter*innen, Taucher*innen und Sanitäter*innen zur Verfügung. Zusätzlich unterstützen sie die Deichläufer*innen bei der Kontrolle von Bauwerken, dichten kleinere Schadstellen ab oder führen Pumparbeiten durch.


Kurz nachdem die Mitglieder des Wasserrettungszugs Cuxhaven-Osterholz am 4. Januar in Hodenhagen eingetroffen waren und die vorübergehende Unterkunft in einer Schule bezogen wurde, kam es zu einer Abrutschung einer als Wasserbarriere dienenden, auf einem Damm gelegenen Landesstraße im Bereich der Samtgemeinde Ahlden. Es drohte eine Überflutung von drei tiefergelegenen Ortschaften. In den darauffolgenden 19 Stunden wurde mit der Unterstützung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Arbeiter-Samariter-Bund e.V., Deutsches Rotes Kreuz e.V. und mehreren hundert zivilen Helfern der Damm mit über 60.000 Sandsäcken stabilisiert.Die Bevölkerung war aufgerufen, an zwei Sandsackfüllstationen zu unterstützen, während Lastkraftwagen der DLRG, Feuerwehr und des THW die gefüllten Säcke palettenweise in die Nähe der Schadensstelle transportierten. Die Verlegung der Sandsäcke am überfluteten Dammfuss unter Wasser war die Aufgabe der Einsatztaucher*innen und Strömungsretter*innen der DLRG. Bei widrigen Wetterbedingungen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ein kraftraubendes Unterfangen. Die gesamte Nacht hindurch wurden weitere Strömungsretter*innen aus ganz Niedersachsen von der DLRG eigenen Koordinierungsstelle in Bad Nenndorf in den Einsatz entsendet, um dem gewaltigen Helferbedarf gerecht zu werden. Fünf Wasserrettungszüge und ein Fachzug Strömungsrettung der DLRG Niedersachsen mit insgesamt 168 DLRG Einsatzkräften waren im Einsatz.

 

Der stellvertretende Präsident des DLRG Bundesverbands, Hans-Hermann Höltje, machte sich vor Ort ein eigenes Bild der Lage. Auch er zeigte sich beeindruckt von der guten organisationsübergreifenden Zusammenarbeit aller Beteiligten. 


Am Freitag um 5:27 Uhr erfolgte die Meldung von Zugführer Makel: Damm und Straße gesichert. Eine Evakuierung der Anwohner war nicht mehr erforderlich. Die DLRG-Kräfte haben die Einsatzstelle am Vormittag des 6.1. der Feuerwehr übergeben und sind in den Bereitstellungsraum in Walsrode zurückgekehrt. 


Durch die frühe Entdeckung der Beschädigungen, das schnelle und richtige Handeln der Einsatzleitung und der beeindruckenden Leistung der vielen Helfer*innen wurde ein weiteres Abrutschen der Landstraße zunächst verhindert und drei dahinter liegende Ortschaften geschützt. Jetzt sind die kommenden Tage entscheidend. 

 

Hochwasser hält die DLRG schon länger in Atem


Zu den ersten DLRG Einsatzkräften im Hochwassereinsatz zählten André Schurig und Dr. Jürgen Laudien. Schurig verantwortet als Verbandsführer alle niedersächsischen DLRG Einheiten im Heidekreis und war auch über Silvester im Einsatz. Dr. Jürgen Laudien von der DLRG Wedel e.V. ist als Fachberater in unterschiedlichen Krisenstäben eingesetzt. Beide kommen zum selben Resümee:

 

Es ist beeindruckend, wozu der ehrenamtliche Katastrophenschutz in Niedersachsen fähig ist. Auf die DLRG ist Verlass, das haben wir wieder einmal unter Beweis gestellt. Ein weiterer überregionaler Einsatz der Kräfte aus Cuxhaven und Osterholz ist nicht ausgeschlossen, da sich die Lage im Hochwassergebiet aufgrund der langen Standzeiten des Wassers derzeit noch nicht entspannt. Die Einheiten aus unserer Region sind vor allem aufgrund ihrer erfahrenen Wasserretter*innen, Strömungsretter*innen und Einsatztaucher*innen sowie der Hochwasserboote und des Großgerätes, wie geländegängigen Gerätewagen mit Stomerzeugern und Beleuchtungseinheiten sowie Lastkraftwagen zum Transportieren von z.B. Sandsäcken oder Kraftfahrzeugen mit einer enormen Wattiefe unsere Primäreinsatzmittel in Hochwasserszenarien.
 

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